Selahattin Demirtaş

türkisch-kurdischer Politiker; Ko-Vorsitzender der Partei für Frieden und Demokratie (HDP) seit 2014; politisch aktiv seit 2007

* 10. April 1973 Elazig

Herkunft

Selahattin Demirtaş wurde am 10. April 1973 in der südostanatolischen Provinzhauptstadt Elazig als zweites von sieben Kindern eines Installateurs geboren und wuchs in dem Dorf Palu auf. Seine Familie gehört der Volksgruppe der Zaza an.

Ausbildung

D. studierte zunächst Schiffsmanagement und Verwaltung in Izmir. Nachdem sich sein älterer Bruder Nurettin (geb. 1972) wegen angeblicher Zugehörigkeit zur verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) zu 22 Jahren Haft verurteilt worden war und sich keinen Anwalt leisten konnte, studierte D. Jura in Ankara.

Wirken

Er ließ sich als selbstständiger Anwalt nieder und engagierte sich vor dem Hintergrund der "Kurdenfrage" zunehmend in Menschenrechtsfragen. Dem gewaltsamen Konflikt zwischen der PKK, die eine politische und kulturelle Autonomie für die kurdische Minderheit forderte, und dem türkischen Staat fielen seit 1984 über 40.000 Menschen zum Opfer. In Diyarbakir, dem kurdischen Zentrum im Osten der Türkei, war D. für die Menschenrechtsorganisation IHD tätig und außerdem auch Gründungsmitglied der Türkischen Menschenrechtsorganisation (TIHV) und der Niederlassung von Amnesty International in Diyarbakir.

Politischer Werdegang

Politischer WerdegangAuch politisch setzte sich D. für kurdische Interessen ein und trat 2007 als unabhängiger Kandidat ...